2017-09-22 #kurzkritik #theater

Gestern Abend lief in der Schaubühne Zeppelin, »frei nach Texten von Ödön von Horváth«. Viel Volksbühnen-Exaltatösengeste, Bimbamboing und Gekreife. Blieb aber, trotz einiger Dribbelversuche, ein müder Kick. Ein flacher Abend, denn zu denken gab das alles wenig, bisschen Akrobatik, bisschen Komik und ein paar aufmunternde Worte ins Publikum. Die Montage der übergroßen Zeppelinkonstruktion auf der Bühne war noch die größte Leistung. Die erinnerte an die Szene mit den Stahlgerippen am Ende von Fellinis 8 ½. Und in der schönsten Szene hier, ebenfalls der letzten, da schaukelten die 8 schweigend im schwebenden Zeppelingerippe bis vereinzelte Anläufe zum Applaus sie da wieder runterholten. Gräßlich waren nur die Töne, ein Tinnitus-Gefiepe im Hintergrund wie aus einem cheapen Mystery-Clip. Selbst in der US-Botschaft in Havanna mag es noch erträglicher gewesen sein. Man hätte die Verstrebungen des gestammelten »Zeppelin« lieber mit Eisenstangen, blanker Wut, Gerüttel, Knochen und Rost im Zeitraffer beschlagen sollen!