TORINO

Entrückt der Blick vom Kapuzinerhügel, auf die Kulisse dieser Stadt . Das Licht und den Nebel . An die Alpengirlande schmiegt sich der Dunst . Torino magica/l'hinterland eterno . Dann hinabstürzend aus Unwirklichkeit in prasselnde Spektakel: Balòn! Torino ciocca/tu cucchi . Focacce/Pancetta/Panzerotti all'anduia/Apericena . Marocchino/Zabaione/Tamango/Bicerin, please, pure . Amaro/San Simone/del Capo . e spensieratezza . Nietzsche/Sindone/Gran Madre Gral/Piazza Statuto . Neonzug Hotel via Principe Amedeo 41/B . Palazzo Nuovo crollando . il dito del duce/la luce del lido . Giri al Lingotto/Moncucco, Moncalvo ed oltre . der dreckige Po und die thronende Superga . lo scontrino/le bollette/la voltura/ti frega il prossimo . "e andammo in collina"/con Pavese . approcci a Torino

Bar del Buon Caffè di De Angelis Valeriano (P.zza Gran Madre di Dio angolo via Monferrato) Il miglior caffè di Torino. O macchiato o normale, servito con amore, costa 1 euro. Caffè Subalpino di Brambilla Daniele (via Cesare Battisti 9) Nel mezzo del cammin through Torino ci si ferma aquì. Vieleckiger Grundriss, erinnernd an Carlo Mollino oder Buckminster Fuller’sche Geodesic Dome-Formen, hellhölzerne Wandverkleidung und kuppelnd die imposante Deckenbeleuchtung. Schon eine Einstimmung auf den stalaktiten Sternenlampenhimmel des Lesesaals der benachbarten Biblioteca Nazionale. Morgens Brioche aus dem verglasten Wandschrank, La Stampa, Cappuccino an den Platz und mittags Piadina, liebevoll von Männerhänden zubereitete Panini, Salate und dergleichen mehr. Eine sichere Bank in dieser Umgebung. Materiale Resistente (via Po 25/E) Gebrauchte Cassetten. Zwischen 1 und 4 Euro, teilweise so alt, dass nur noch fernes Leiern zu hören ist, aber machen sich gut als Relikt (Reminder des Digitalen) Panificio di Luciano Aldo (via Mercanti 2) Es duftet von hinten aus der Backstube. Beinahe widerwillig schlurfen Bäcker oder Gattin nach vorne an den Tresen. Kleine Auswahl nur, doch reichen schon ein Stück vom Pizzablech und hundert Gramm der selbstgemachten Kekse aus Ei, Rosinen, Schokolade. Kein Kassenbon, das Geld kommt in eine runde Blechdose. Gastronomia dolce e salato di Sacco Domenico (via Giulia di Barolo 7) Nahe Palazzo Nuovo mit zwei Tagesgerichten Pasta, Pizza, Panini, Panzerotti und weiterem. Alles selbstgemacht. Großer Andrang. Weiter vorne bei Roal Pane panini farciti, auch gut. Gofreria Piemontèisa (via San Tommaso 4/A) Uralte Handwerksküchenkunst zu nicht wirklich moderaten Preisen, dafür umso freundlicher der Mann am Waffeleisen und umso besser die beiden Spezialitäten Gofri oder Miasse, wahlweise mit süßem oder deftigem Belag. Die einfachste Variante - eine Waffel mit Schokoladenfüllung - kostet 3 Euro. Caffè Cioccolateria al Bicerin (Piazza della Consolata 5) Hier findet man seit 1763 einen warmen Becher Bicerin, die Turiner Spezialität aus Kaffee, Schokolade und Sahne, die schon Dumas, Puccini und Nietzsche feierten sowie Cavour, der selbst hier öfter reinschneite. Dimensionen einer Puppenstube, noch eingerichtet wie zu vergangenen Zeiten - ein Traum aus Marmorplatten, Holzdielen und Vertäfelungen und Gusseisen. Panificio Ajoraro (via Cigna 33/E) Panificio e pasticceria. Kostet nicht so viel wie im Zentrum. Brioches al cioccolato 90 centesimi. Pizzeria Trattoria Da Giuliano (via Cigna 48) Cucina casalinga toscana. Na pizzata decente ci sta. Farinata oder Panzerotto ebenfalls. Gelateria Popolare di De Vecchi Maurizio (via Borgo Dora 3) Das beste Eis Turins. Vor den Ketten Grom, Rivareno und Più di un Gelato. Nahe Porta Palazzo. Winters Zabaione und heiße Schokoladen. Mann hinter der Theke ist auch ein Original und liebenswürdig. Dann auch günstigere Preise als die Ketten oder andere Eisdielen im Zentrum. Ausgefallene, vortreffliche Geschmäcker. Fresh (via Principe Amedeo 51A) Kleiner Laden hipper Marken. Gegenüber Mensa. Panetteria Perino (via Cavour 10) Bentornati alla tradizione. Teuer, bestbesucht, beste Backwaren. Brot, Focacce und die betuchte Turiner Klientel. Certosio (via Lagrange 24/H) Pasticceria. Interieur aus der Zeit gefallen. Die Roben, die Spiegel, die Teilchen! Steht man hier wie bei Perino neben betuchten dackelausführenden Granden an der Bar. La Drogheria (P.zza Vittorio Veneto 18) Apericena, zB. Caffetteria Pasticceria Gelateria Cremolose (Piazetta della Basilica angolo via Milano) Specialità siciliane. Setzen und erholen vom Spektakel des Balòn. Trattoria del Freisa (Via Mosso 6, 14024 Moncucco Torinese) Cucina tipica monferrina. So ist es gut, ja. Astoria (via Berthollet 13) In San Salvario. Der neue Laden für hippe Konzerte. Unten enger Raum für Auftritte und Rumgetanze, oben Aperitivo, Bar, Frühstück. Jeden Tag geöffnet, schon ab morgens. Cinema Massimo Angeschlossen an das Museo Nazionale del Cinema in der Mole. 3 Säle, aktuelle Streifen und Retrospektiven. Nachmittags teilweise 3 Euro Eintritt für Studenten. Ospiteria dell’Arsenale della Pace (via San Pietro in Vincoli 24) Alternative zu den Ostelli, die meist weiter außerhalb liegen. Kirchliche Einrichtung. Vorher anfragen, am besten bei Guido. Übernachtung kostet mit der Option Foresteria nur 25 Euro. Frühstück inklusive. Riesiges Gebäude, in dem meist ausländische Jugendliche über einen längeren Zeitraum wohnen können. Nahe Porta Palazzo, abends bisschen rauer das Viertel. Galleria Sabauda . Florapracht Mignon/Schwiegervater Blumenhändler . Trionfo d’amore/putzige Fallschirmchensegel der Schiffchen/Pittore fiorentino della cerchia di Apollonio di Giovanni e Marco del Buono/Hofdame reitend auf dem Herrn im Hermelin/perforiertes Blattgold/gehörnte Damen mit hoher Stirn/Amor im Anschlag/Früchte/Hügelchen/formvollendete Konversation/die Liebende, die dem Schläfer eine Locke entwendet . Adorazione dei pastori/gebettet auf Abflusskanaldeckel/Indiz für frühes Ende wie Gheddafi oder Kruzifix bei van der Weyden/Windmühle statt Kreuze/ein geschäftiger Schäfer will noch ein paar Eier loswerden . Foresta con viandanti/Jan Both/viandanti/Ansiedlung des Simplicius . Le stigmate di San Francesco/Jan Van Eyck/dipinto con pennerello minuscolo/feinst gemalt/wie immer bei Eyck die gleichen Züge auf dem Gesicht/was für ein Augenlicht er gehabt haben muss . La passione di Cristo/Memling/wundervoll unglaublich viele Entdeckungen/wie man sich darin ganz wundervoll verliert wie in einer Erzählung/linkerhand das Halbdunkel der Nacht/rechts oben Auferstehung, Sonnenaufgang/Gassengewirr/Gedrängtheit der Stadt/Weite der Landschaft/abweisende Fassaden/Einblick in die Stuben/einer idealen Stadt/Alltag und Heilsgeschichte/und der Weg nach Emmaus ist unser aller Weg/Christus zu erkennen/in die Unendlichkeit/und es hängt hier ohne Schutz/zum Mitnehmen . Paesaggio montuoso con/Verschiedenes/Griffier/Sehnsucht der Niederländer nach Hügeln/Traumlandschafft/Format 51x58,5cm macht sich gut/Wimmelbilder wirkungsvoll . Italia/Lynchmob und Leichtigkeit . Immer so heil, dabei doch Wirren und Mordio

Pinacoteca dell’Accademia Albertina . Maestro del flauto riparato (attivo nei Paesi Bassi alla metà del XVII secolo) già attribuito a Nicasius Bernaerts detto Monsù Nicasio/Vanitas. Natura morta con candela/Vanitas. Natura morta con flauto/beide 81x66cm/MEISTERWERKE/’s ist so modern, dass es stimmig zum Apple-weiß passt, dieses unheimlich tolle Grau und seine Abstufungen/zwei Stillleben, höhe der Tischplatte, leichte Neigung/alles offeriert/zum Greifen/die Flöte/Gardens & Villa/Krug mit Tuch als Verschluss/Terracottagefäß mit Glut/abgebrochener Halm/zerschlissene Bücher/Pfeife/Taschentuch mit Tabak/verglimmte Kerze/Sanduhr/Tintenfass/Feder/unter den Büchern der Band Nicasius de Voerdas Super Instituta/Draht gewickelt um das Rohr der Flöte/ist es nicht sogar eine unwirkliche Perspektive/gleichzeitig so frontal der Querschnitt längs der Tischplatte und so weit die Fläche Palazzo Madama . Crocefissione con donatrice/cerchia di Jean Bapteur/1440 bis 1445/von der Mauer im Hintergrund grüßen Brecht, Kollwitz, Barlach, Grosz/Fratzen dicht gedrängt/gezwängt der Moment/dass einer der beiden Diebe hoch zu seinem Kreuze gezerrt wird/Tumulte/Visage unterm Ritterhelm/Düsternis/fahl-falsches blutschmeckendes Licht/das Erdreich bricht auf/darüber der gepflegte Rasen/schemenhaft fern die Traumgebilde/der Blick des Hochgezerrten . Bambaia/Quattro pilastrini e due rilievi con scene di battaglia/Marmor/Inszenierung/Darstellung/mannshoch gehangen/schwebend/filigran/sospeso/das Laken, die Liegestätte/Fragilität und Triumph . Aztekenschmuck/Keramiken/Inventarschau/was liegen hier für Geschichten/torre panoramica/galant geschwungene Glaskästen, feine Holzumfassung, Spiegelrückwand/vetro dipinto e dorato/man ist im Zentrum der Stadt und blickt nach allen Seiten Galleria Civica d’Arte Moderna . Einschüsse/2010/Anselm Kiefer/kann ja doch was/Wundtau regnet/die Kämme türmen sich/die Kimmen und die Kämme/Perspektive wie Südtirols ausm Zugfenster/unten im Tal die Rebenreihen werden zu den Pfählen die führen und zählen ins Irgendwo La Basilica del Corpus Domini (via Palazzo di Città 20) «Am 6. Juni 1453 geschah gegen 5 nachmittags in Turin das berühmte ‘Sakramentswunder’. Im oberen Susatal bei Exilles trafen die Truppen von René von Anjou auf das Heer des Herzogs Ludwig von Savoyen. Hier gaben sich die Soldaten der Plünderung des Ortes hin; einige drangen auch in die Kirche ein. Einer von ihnen brach frevelhaft die Tabernakeltür auf und stahl die Monstranz mit der konsekrierten Hostie. Er wickelte sein Diebesgut in einen Sack und ritt auf einem Maultier über Susa und Rivoli hinunter nach Turin. Auf dem Hauptplatz bei der St. Silvesterkirche - jetzt Hl. Geist-Kirche - stolperte das Lasttier und fiel. Da öffnete sich der Sack und zum Erstaunen der Leute erhob sich die Monstranz mit der konsekrierten Hostie über die umliegenden Häuser. Unter den Zeugen war ein Priester, namens Bartolomeo Coccono, der eilends dem Bischof Lodovico die Nachricht überbrachte. Begleitet von einem Zug aus Priestern und Laien begab sich der Bischof auf den Platz. warf sich zur Anbetung nieder und flehte mit den Emmausjüngern: ‘Bleibe mit uns, Herr!’. Inzwischen war ein neues Wunder geschehen: die Monstranz war zur Erde gefallen und ließ die Hostie wie eine zweite Sonne frei und strahlend in der Luft schweben. Der Bischof, der einen Kelch in der Hand hielt, hob hin in die Höhe und langsam begann die Hostie sich in den Kelch zu senken. Dann begab man sich in einer Prozession zur nahen Kathedrale, wo der Bischof das Volk segnete und Gott für dieses eucharistische Wunder dankte, das Turin den Beinamen ‘Stadt des Allerheiligsten Sakramentes’ einbrachte.» +++ Oper/Führung reicht . Tamango/via Fratelli Calandra/ein Becher reicht/angeblich 90prozentiger Alkoholgehalt und mit afrikanischen Wurzeln, eher doch Putzalkohol mit Sirup/das Interieur ein Voodootrauma/der Wirt und die Wirtin schräge Vögel galant/er versunken an der akustischen Bassgitarre/anfangs johlende Schülergruppen, später immer apathischer blickend/Opiumhöhle . der Blick/einerseits die Hügel ansteigend hinterm Po/andernseits die Bergrücken der Alpen . Museo delle Scienze Naturali/skurril/ridotto 2,50/endlose Reihen ausgestopfte Tiere gedrängt in Glasschränken/ganz oben die Kastendecke/auch aktuelle Ausstellungen . Porta Palazzo nächtens/fumo/herumlungern/Schlägerei/weißer Kombi schießt auf den Platz, versucht zwei Afrikaner anzufahren, quietschende Reifen, feixendes Gesicht des Fahrers/abgebrochene Bierflasche in der Hinterhand/Hund ausführen/misstrauische Blicke/schwül/intenso (2012)

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